Mehr Nachhaltigkeit mit Werbung!

Nachhaltigkeit im Tourismus – ein Schlagwort, das oft herangezogen wird, doch wie sieht die Realität aus? Reisegäste träumen von Sonne, Strand und Meer, und die Tourismusindustrie liefert genau das. Beliebte Urlaubsorte wie die Nord- und Ostsee sind allein schon deshalb längst überfüllt, was erfordert, dass die Menschen sich davon distanzieren.
Sind Nahreisen eine nachhaltige Ressource?
Aber stimmt das wirklich? Ein genauer Blick auf die Zahlen wäre nötig, um zu prüfen, wie stark solche Regionen ausgelastet sind, und ob Alternativen dazu nicht längst überfällig wären. Auf touristischen Konferenzen wird dies kaum diskutiert.

Eine Alternative könnte das Baden in Seen sein – doch hier wird es kompliziert. Naturschutzauflagen oder private Besitzansprüche verhindern vielerorts den freien Zugang. Gerade in der Schweiz zeigt sich, wie exklusiv manche Badeplätze organisiert sind: Der Zugang ist oft den Eigentümern oder einer exklusiven Gruppe vorbehalten. Weshalb wird diese Ungleichheit so selten thematisiert?
Alternativen Wander- und Radreisen
Nachhaltige Alternativen wie Bus- oder Zugreisen sowie Wander- und Radferien hätten natürlich das Potenzial, den Tourismus umweltfreundlicher zu gestalten. Dennoch setzt die Reiseindustrie weiterhin auf Flugreisen. Ein Beispiel: Auf der Ferienmesse in Bern blieben die Stände der Busanbieter weitgehend leer, während sich die Besucher auf die Fernreiseangebote stürzten.
Weshalb ist das so? Oft wird damit argumentiert, dass die Kunden dies so wünschen. Doch ist das die ganze Wahrheit? Nachhaltiges Reisen ist häufig teurer, und es fehlt an engagierter Werbung für umweltfreundliche Alternativen. Ein stärkeres Marketing für Bus- und Bahnreisen oder regionale Erlebnisse könnte viel bewirken.
Fazit
Die Reiseindustrie sollte sich wirklich fragen, ob sie tatsächlich die Nachfrage selbst erfüllt, oder ob sie selbst die Erwartungen ihrer Kunden formt. Ein Umdenken ist nötig; weg von überfüllten Stränden und exklusiven Badeplätzen, hin zu einer Reisephilosophie, die Natur, Mensch und Geldbeutel gleichermaßen berücksichtigt. Nachhaltigkeit darf kein Nischenprodukt bleiben, sondern muss zur neuen Norm werden.
Leider ist die Reiseindustrie weit davon entfernt, eine Wende einzuleiten. Das DeutschlandTicket und damit verbundene Reisen werden verhältnismässig selten beworben. Fast alle Reisenden wollen möglichst viele Fernreisen unternehmen, und um Alternativen aufzuzeigen, wird kaum in Werbung investiert.
In folgendem Artikel wurde das Thema Nachhaltigkeit bereits näher erläutert;
Mit unseren Reisethemen greifen wir viele Themen auf, die dem Reisen Packendes verleihen. Auch zu vielen europäischen Ländern haben wir umfangreiche Informationen.