Anerkennung als Einzelkämpfer
Es gibt Tage, da frage ich mich: Warum mache ich das alles eigentlich? Ich schreibe Lieder, ich reise, ich fotografiere, ich berichte – und doch bleibt oft die Resonanz aus. Als Liedermacher und Reisejournalist lebe ich von meiner Leidenschaft. Ich teile Eindrücke, Erlebnisse, Perspektiven. Aber in einer Welt, die Aufmerksamkeit in Klicks und Anerkennung in Geld misst, gerate ich schnell an Grenzen.
Denn echte Anerkennung ist mehr als ein Like. Sie bedeutet, dass jemand sieht, was ich leiste – dass mein Tun wertgeschätzt wird. Doch statt Wertschätzung gibt es oft Schweigen. Rückmeldungen? Selten. Unterstützung? Spärlich. Geld? Kaum vorhanden. Dabei kostet mein Engagement: Domains, Fahrtkosten, Übernachtungen – alles will bezahlt sein. Ich spare, verzichte, konsumiere wenig. Und doch arbeite ich weiter – aus Überzeugung.
Ich entwickle Ideen, baue Initiativen für den Tourismus, mache Werbung für Orte und Menschen. Ich teile Bilder, schreibe Texte, mache Musik. Praktisch davon alles aus eigener Tasche und im Alleingang. Denn für Kooperationen fehlt es nicht an Ideen, sondern an passenden Strukturen. Bitten um Austausch verhallen, weil wir in einem System leben, das fast alles in finanzieller Gegenleistung denkt. Wer helfen soll, fragt zuerst: „Was springt für mich raus?“ Verständlich – aber frustrierend.
Staatliche Programme? Meist unflexibel, bürokratisch und nicht für kreative Projekte gedacht. Crowdfunding? In der Theorie – viele Bekannte nötig. Philanthropen? Gibt es, ja – aber oft in eigener Mission. Netzwerke, die Künstler und soziale Initiativen fördern, wären Gold wert. Doch ich suche sie bislang vergebens.
Was bleibt, ist der Entschluss, dranzubleiben. Als Liedermacher, der die Welt kritisch und poetisch beschreibt. Als Reisejournalist, der schönes Erlebnisse sichtbar macht. Nicht, weil es einfach ist. Sondern weil es wichtig ist. Und was bekomme ich zu hören? Senden Sie mir Ihr Portfolio, hier sind meine Mediadaten, doch nie eine Diskussion darüber.
Und vielleicht – ganz vielleicht – wird eines Tages jemand innehalten und sagen:
„Danke – dass Sie das machen.“
Als reisender Liedermacher oder singender Reisejournalist, gerne mit Stolz auf die erbrachte Leistung.